Spielen ist die zentrale Tätigkeit des Kindes und kann als ein Grundbedürfnis eines
gesunden Kindes bezeichnet werden. Das freie Spiel entsteht spontan und ist eine
Art Selbstverwirklichung und Selbstentdeckung des Kindes. Das Kind bildet sich
dabei selbst, in dem es alles erfühlt, ausprobiert und testet. Ich als Tagesmutter kann
hierbei unterstützend wirken, in dem ich dem Tageskind als „Forschungsassistent“
zur Seite stehe, das Tageskind beobachte, es bestärke, lobe und ihm eine Vielfalt an
Materialien zur Verfügung stelle. Ich habe das Spielzimmer des Tageskindes
kindgerecht gestaltet und ausgestattet. Alle Spielsachen sind in Augenhöhe des
Tageskindes im Regal und in Kisten einsortiert und somit eigenständig zu erreichen.
Kinder nutzen das Spiel als Ausdrucksmöglichkeit, um ihre Gefühle den anderen
mitzuteilen. Sie geben so einen Einblick in ihr Seelenleben.
Der familiäre Ablauf in der Tagespflege kann sich wunderbar dem Tempo und den
Interessen des Kindes anpassen. Im geschützten Raum der Tagespflege kann sich
das Tageskind ungehindert bilden. Denn ohne Bindung funktioniert Bildung nicht.
Desweiteren werden Alltagsabläufe und Alltagskompetenzen vermittelt, die später im
Kindergarten und im weiteren Leben essentiell sind. Deshalb gehören zu den
Beschäftigungen auch kleine altersgerechte Haushaltstätigkeiten, z.B. Hilfe beim
Zubereiten des Essens, beim Backen und beim Tischdecken. Die jüngeren Kinder
haben die Möglichkeit z.B. mit der Spielküche oder dem Spielstaubsauger die
Arbeiten der Großen nachzuahmen.
Ich möchte Feinmotorik, Konzentration und Kreativität fördern. Deshalb basteln,
malen, kneten und matschen wir gemeinsam.
Auch die Sprachförderung liegt mir sehr am Herzen. Auch hier möchte ich als Vorbild
dienen. Ich erzähle viel, höre mir aber auch an, was das Tageskind zu erzählen hat.
Bücher sind jederzeit frei zugänglich; ich lese regelmäßig vor und wir schauen
Bilderbücher an, auch mit jahreszeitlichem Bezug. Das Vorlesen setze ich auch ein,
damit das Tageskind sich ausruhen und entspannen kann; z.B. wenn es keinen
Mittagsschlaf mehr macht. Ebenso wie Bücher setze ich auch Fingerspiele und
Lieder dabei ein, das Tageskind erst zur Lautbildung und dann zum Sprechen zu
animieren. Wir hören Kindermusik, meistens passend zur Jahreszeit, singen mit
und tanzen.
Hier nun eine Liste der Spiel- / Beschäftigungsmöglichkeiten in der Wohnung:
Puzzle
Malsachen (Fingerfarbe, Wasserfarben, Wachsmalstifte, Buntstifte),
Gesellschaftsspiele wie Memory und erste Würfelspiele
Bücher
Bauklötze
Schaukelelch
Playmobil 123
Holzeisenbahn
Spielzeugautos
Puppe und Puppenwagen
Musikinstrumente ( Rassel, Glockenschelle, Tamburin, Kastagnetten,
Glockenspiel),
Bällebad
Kaufladenzubehör und ein kleiner Einkaufswagen
Knete
Spielküche mit Zubehör
Formensortierhaus,
Motorikschleife
Stapelbecher.
Wir bauen aber auch mal eine Höhle aus Wäscheständer und Decken; wir spielen
Verstecken, im Flur wird Bobby Car gefahren und ich stelle das Minitrampolin ins
Wohnzimmer.
Selbstverständlich bin ich ein aktiver Partner bei Rollenspielen und spiele gerne die
mir zugewiesenen Rollen. Rollenspiele helfen dem Kind seine eigene Identität zu
erkennen, Konflikte zu verarbeiten und regen die Phantasie an. Ab einem Alter von 1
Jahr werden Alltagstätigkeiten nachgespielt. Ab einem Alter von ca. 3 Jahren werden
richtige Rollen verteilt.
Bei all dem Spielen braucht das Tageskind auch eine Rückzugsmöglichkeit. Das
Tageskind kann sich in der selbstgebauten Höhle, im Bällebad oder im Spielzimmer
zurückziehen und sich ungestört selbst beschäftigen. Ich störe oder unterbreche
nicht, sondern nutze die Zeit zur Beobachtung.